Hans Chesini Gedenklehrgang

Am Samstag 23.11.2019 fanden wir uns im Rossfall in Urnäsch ein, um dem Kameraden Hans Chesini zu gedenken. 

Aber wer war denn dieser Hans Chesini? 
 Wer sich, so wie ich, nicht daran erinnern kann wie das Farbfernsehen, das Radio oder das Rad erfunden wurde, hatte wohl nie die Möglichkeit ihn kennen zu lernen. Doch obwohl der der gute Mann schon eine Weile nicht mehr unter uns ruht, wird man hier und dort seiner Erwähnung gewahr.  

 Was ich faktisch bestätigen konnte war, dass er der Gründungsvater der WJJF-CH ist.
 In der Ostschweiz gründete er einige Kampfsportschulen und organisierte diverse Kurse, unter anderem, hier, im Rossfall. 

Nun glaube ich persönlich nicht, dass ein Mensch bloss die Summe seiner Errungenschaften ist. Also versuchte ich mir im Gespräch mit den Anwesenden ein Bild zu malen.

Wenn die Leute von ihm sprachen, erwähnten sie nicht irgendwelche brillanten Techniken oder ausgefallenen Trainingsmethoden. Vielmehr schwärmten sie von seiner Hingabe und seiner persönlichen Art und Weise. Ein Begriff der auffallend häufig fällt ist ‘Herzblut’
Zu sagen, dass der Budosport seine Leidenschaft war scheint mir unpassend. Mir scheint eher Hans Chesini strebte mit jeder Faser seines Körpers danach, den Budosport zu fördern und zu verkörpern. Seine Tochter berichtete; für ihn sei der Kampfsport unangefochten das wichtigste im Leben gewesen. Vielen anderen versagten die Worte, wenn sie versuchten ihre Erlebnisse zu beschreiben. 
Anscheinend herrschte in seinem Dojo eine Energie, wie sie viele anderswo nie erlebt hatten.

Ich weiss nicht, ob dies Bild ihm gerecht wird oder es durch Nostalgie und künstlerische Freiheiten während der Erzählungen verzerrt wurde, aber mir scheint als wäre Hans Chesini zentraler Gravitationspunkt im Mikrokosmos des schweizer Ju-Jitsu gewesen. Und wenn nicht, so hat er doch einige Herzen berührt. 

Nun war es aber nicht so, dass sein Ableben den Kurs überschattet hätte. Ganz und gar nicht. Wenn überhaupt sorgte es dafür, dass die alten Eisen ein wenig Nostalgisch wurden und in Erinnerungen an die gute alte Zeit schwelgten. Daneben wurde trainiert, gegessen (in den Pausen), getrunken (abends) und gelacht (ständig).

Christian «Speedy» Gonzalez leitete eine Lektion im Stil der ‘alten Schule’, wie er selbst erklärte. 
Mit dem Ziel uns nicht zum Schwitzen zu bringen, forderte er unsere kognitiven Fähigkeiten mit Koordinationsübungen und verschlungenen Kombinationen heraus. 
An Georges Wirths Lektion konnte ich, wegen einer Vorstandssitzung, leider erst gegen Ende teilnehmen. Gerade noch Zeit genug, um mich mit den deutschen Kollegen in sportlichen Abläufen gegen Kontakt- und Stockangriffe zu üben. 
Damit bestand Georges Wirths nach dem neuen Dan-Reglement der WJJF-CH seine Prüfung zum 4. Dan Ju-Jitsu. Sehr zu seiner Überraschung erhielt Christian Gonzalez anschliessend den 6. Dan verliehen.

Am Sonntag zeigten Kevin Hurni, Matthias Frei, Daniel Hitz, und Markus Rubi ihre Prüfungen zum 1., respektive zum 3. Dan, unter strenger Beobachtung eines internationalen Komitees.

Sie alle bestanden mit wehenden Fahnen. 

Wir gratulieren ihnen allen herzlich. 

WJJF-CH
Roman Lanz, 1. Dan
28.11.2019 (10)

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