Weiterbildungskurs der Instruktoren des WJJF beim Samurai Club in Ittigen
Weiterbildungskurs der Instruktoren des WJJF beim Samurai Club in Ittigen
Am Samstag den 20. November war es wieder soweit, der jährliche Wiederholungskurs der Instruktoren des WJJF (World Ju-Jitsu Federation Schweiz) stand vor der Türe. Diesmal unter dem Thema Schusswaffe und Abwehr von Pistolen. Die Abwehr von Schusswaffen gehört zum Standard Repertoire des Ju-Jitsu und ist ein fester Bestandteil für Prüfungen bei höher Gradierten.
Kurz nach dem Mittag begrüsste uns Stephan Schuhmacher, 3. Dan Ju-Jitsu, im Ausbildungszentrum der Kantonspolizei Bern. Franz Boadella, Präsident der WJJF Schweiz, 5. Dan Ju-Jitsu, eröffnete den Kurs mit der Planung der Kurse und Themenschwerpunkte für die nächsten 3 Jahre. Danach ging es ans praktische Üben von Pistolen Abwehren, wobei jeder der 7 Instruktoren eine Abwehrtechnik vorzeigen konnte und dies im Hinblick auf Eigenschutz und Drittgefährdung. Was Eigenschutz und Drittgefährdung in Bezug auf Pistolen Abwehren bedeutet, sollten wir noch hautnah miterleben.
Ein kurzer Weg durch die unterirdischen Gänge führte uns von den Matten zum Schiesskeller.
Dort hatte Stephan, kurz vor dem Kugelfang, ein etwa 50 cm langer und rund 25 cm mal 25 cm grosser Seifenblock auf einem Tisch aufgebaut. Die Konsistenz dieses Seifen Quaders wiederspiegelt die menschliche Muskelmasse und wird für Versuche bei ballistischen Tests eingesetzt. Wir hatten nun die einmalige Gelegenheit, die Einschusswirkung von verschiedenen Pistolen, Revolver, Gewehren und einer Repetierflinte, in der Umgangssprache Pump Action, zu verfolgen. Ausgerüstet mit Gehör- und Augenschutz feuerte Stephan nach und nach mit den einzelnen Waffen auf dem Seifen Quader. Am Schluss wurden noch 2 unterschiedliche Schutzwesten beschossen. Je nach Waffe und Kaliber drang die Kugel durch den gesamten Block oder blieb darin stecken. Bei den Schutzwesten drangen die Kugeln teilweise nur in die ersten Schichten ein oder aber rissen 5 Franken grosse Löcher in das Schutzmaterial. Mit unterschiedlich grossen Messern konnten wir Stiche und Schnitte in den Seifenblock ausführen was die Gefährlichkeit dieser Stich- und Schneidewaffen unterstrich. Mit viel Fachwissen und spannenden Zusatzinformationen stillte Stephan unseren Wissensdurst. Die eindrücklichen Ergebnisse der Schiessversuche gaben eine neue Sicht auf die Abwehr von Faustfeuerwaffen und zeigt auf was bei der Abwehr eines solchen Angriffs zu achten ist.
Zurück im Theorieraum gaben uns Stephan und Franz zusätzliche Informationen zu den Waffen und wir hatten die Gelegenheit, diese in Hände zu nehmen und zu begutachten. Dabei zeigte sich, welche unterschiedlichen Systeme und damit unterschiedlichen Handhabungen auf dem Markt sind.
Nach einem intensiven und außerordentlich spannenden Kurs bildete das Nachtessen in einer Pizzeria den kulinarischen Abschluss. Hier durfte jeder nach seinem Gusto bestellen was er seinem Magen zutraute und auch der Geselligkeit wurde ausreichend gefrönt. Mit dem zusätzlichen Wissen machten wir uns zurück auf den Weg in die Ostschweiz. Nochmals ein grosses Dankeschön an Stephan Schuhmacher und Franz Boadella für den kurzweiligen und abwechslungsreichen Weiterbildungskurs.
David Neher, Instruktor WJJF